Mitraklappeninsuffizienz
Was ist die Mitralklappeninsuffizienz?
Das Menschliche Herz besteht aus vier unterschiedlich großen Herzhöhlen. Zwischen der linken Herzhauptkammer und dem linken Herzvorhof liegt die sogenannte Mitralklappe, die einen gerichteten Blutfluss vom linken Vorhof in die linke Hauptkammer gewährleisten soll. Kommt es aus den unterschiedlichsten Gründen zu einer Schlussunfähigkeit dieser Klappe, fließt mit jedem Herzschlag Blut entgegen der ursprünglich vorgesehenen Richtung aus der linken Herzkammer in den linken Herzvorhof. Einerseits führt dies dazu, dass das Herz weniger Blut vorwärts in den Körper pumpen kann und andererseits, dass sich Blut in der Lunge staut. Beide Phänomene führen schließlich zu den typischen Symptomen der Mitralklappeninsuffizienz, die im Abschnitt "Symptome der Mitralklappeninsuffizienz" näher erläutert werden.
Wie häufig ist die Mitralklappeninsuffizienz?
Die Mitralklappeninsuffizienz ist der häufigste Herzklappenfehler des Menschen und bedarf nach der Aortenklappenstenose am zweithäufigsten einer Therapie. Etwa 5% aller über 75-jährigen leiden aktuellen Studien zu Folge an einer Mitralklappeninsuffizienz. Insgesamt steig die Häufigkeit der Mitralklappeninsuffizienz mit zunehmendem Alter deutlich an.
Welche sind die wichtigsten Ursachen der Mitralklappeninsuffizienz?
Die Mitralklappeninsuffizienz kann auf der einen Seite Folge eines Defekts der Herzklappe oder des Klappenhalteapparates selbst sein. In diesem Falle spricht man von einer degenerativen Mitralklappeninsuffizienz. Die Ursachen eines solchen degenerativen Klappendefekts können vielfältig sein (Herzinfarkt, Entzündung, Bindegewebserkrankungen etc.). Auf der anderen Seite beobachtet man Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz, bei denen die Segel der Klappe selbst weitgehend intakt sind. Ursache dieser sogenannten funktionellen Mitralklappeninsuffizienz ist in diesem Falle meist eine Erkrankung des Herzmuskels, welche zu einer Einschränkung der Pumpleistung des Herzens bis hin zur Herzinsuffizienz führt. Eine immer weiter fortschreitende Vergrößerung des Herzens führt zum Auseinanderweichen der Klappensegel und somit zu einer deutlichen Schlussunfähigkeit der Herzklappe.
Wie äußert sich eine Mitralklappeninsuffizienz?
Das Ausmaß der Symptomatik einer Mitralklappeninsuffizienz hängt davon ab, wie schnell sich die Erkrankung entwickelt und wie lange sie schon besteht. Im Anfangsstadium der Erkrankung können Patienten noch symptomfrei sein oder lediglich leichte Krankheitszeichen zeigen. Zu den klassischen Symptomen der Mitralklappeninsuffizienz zählen:
- Einschränkung der Leistungsfähigkeit
- Atemnot unter Belastung
- Nächtlicher Husten und Atemnot im Liegen
- Herzrasen oder Herzstolpern
- Häufiges nächtliches Wasserlassen
- Beinödeme
Je nach Art und Ausmaß der Mitralklappeninsuffizienz stehen unterschiedliche Symptome im Vordergrund. Eine angemessene Therapie der Mitralklappeninsuffizienz kann die beschriebenen Symptome lindern. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten der Mitralklappeninsuffizienz sind im Abschnitt "Therapieoptionen" beschrieben.
Diagnose der Mitralklappeninsuffizienz
Zur Einordnung des Schweregrades, sowie der genauen Ursachen der Mitralklappeninsuffizienz sind eine Reihe von Untersuchungen nötig. Am Anfang dieses diagnostischen Prozesses steht die körperliche Untersuchung durch einen geschulten Spezialisten, die Aufzeichnung eines EKGs, sowie eine oder mehrere Herzultraschalluntersuchungen. Im Verlauf können je nach Befunden der vorherigen Untersuchungen auch weiterführende Untersuchungen nötig werden (z.B. Herzkatheteruntersuchung, Computertomographie, Magnetresonanztomographie etc.).